Tuscon Songs

VÖ: 2011-11-25

Record Label: Le Pop Musik
Katalog-Nummer: LPM 32
Format: Master

Vinyl 2LP
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Katalog-Nummer

LPM32-1

Katalog-Titel

Tucson Songs

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Le Pop Musik
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LPM32-2

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Tucson Songs

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Tucson Songs

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Le Pop Musik

Tucson, die "kleinste Großstadt der USA", hat sich in den letzten Jahren zu einem pulsierenden Musik-Mekka entwickelt. Die günstigen Lebensumstände – ewig scheinende Sonne und bezahlbare Mieten – sowie die perfekten Arbeits- und Auftrittsmöglichkeiten für Musiker haben die Entwicklung vorangetrieben. Der Sampler "Tucson Songs" widmet sich ganz allein der Musik aus Süd-Arizona. Das musikalische Spektrum reicht von Wüsten-Sounds à la Calexico und Giant Sand über Countrybilly, von Morricone inspirierten Soundlandschaften über Desert-Chanson, klassischen Songwriter-Pop und Folk bis hin zu experimentierfreudigem Indie-Gitarrenpop. Bei ihrer Schatzsuche in der Sonora-Wüste wurden die Le Pop-Compilationmacher tatkräftig von Joey Burns (Calexico) und dem lokalen Radio-Journalisten und Musiker J. Daniel Twelker (der im Hauptberuf Augenarzt ist) unterstützt. "Tucson Songs" ist das Portrait einer Musik-Stadt, die es so kein zweites Mal gibt – ein musikalischer Schmelztigel und eine kreative Oase, mitten in der Wüste.

Die Tucson Songs Story von Rolf Witteler

Tracks #

Videos #

Artists #

Gabriel Sullivan

Es ist kein Zufall, dass diese Compilation mit Gabriel Sullivan anfängt. Der Multiinstrumentalist, über den Howe Gelb sagt, dass er alles spielen kann, ist eine der zentralen Figuren der jüngeren Tucson-Szene. Er ist Booker der Talentschmiede Red Room At The Grill und arbeitet tagsüber im Instrumentenladen Chicago Store. Beide Jobs bringen es mit sich, dass er nahezu jeden Musiker in der Umgebung kennt. Mit seiner neugeformten Band Taraf de Tucson lässt Sullivan Gypsy-, Balkan- und Cumbia-Einflüsse auf klassischen Americana prallen. Das klingt live genauso sensationell wie auf dem bald erscheinenden Debüt-Album seines neuen Projekts.
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Brian Lopez

Seine unvergleichliche Stimme – deren Schmelz schon mit dem legendären Roy Orbison verglichen wurde – verzauberte das Publikum bereits, als er mit Marianne Dissard zum ersten Mal auf internationalen Bühnen stand. In Tucson kannte man Brian Lopez allerdings eher als Sänger und Gitarrist seiner Band Mostly Bears. Inzwischen ist Lopez’ Solo-Debüt „Ultra“ erschienen, von dem dieses wunderbare Duett mit Salvador Duran stammt. Bei der Auswahl hatten wir die Qual der Wahl, denn „Ultra“ ist ein facettenreiches, faszinierendes Album voller hitverdächtiger Songs.
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Françoiz Breut

Als Françoiz Breut 2008 zum Festival “Some French Friends” in Tucson eingeladen war, ergriff ihr alter Freund Joey Burns die Chance und arrangierte für eine der schönsten Stimmen Frankreichs eine Session im Wavelab-Studio. Aus dieser exklusiven Kollaboration entstand die Nina-Simone-Coverversion „Keeper of the flame“, die auf Tucson Songs erstmals veröffentlicht wird. Während des Festivals trat Calexico zudem als Begleitband von Françoiz Breut im Plush und im Hotel Congress auf – eine wunderbare Besetzung. Genialer Song, fantastische Band, bezaubernde Sängerin. Was will man mehr!
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Orkesta Mendoza

Mit seiner 14-köpfigen Mambo-Bigband hat Sergio Mendoza, der im mexikanischen Teil von Nogales aufwuchs, bereits im Vorprogramm von Calexico (zu deren Live-Band der Bandleader auch gehört) auf US-Tourneen abgeräumt. So erfolgreich, dass das ‚Orkesta’ als ein heiß gehandelter Newcomer gilt und auch als Haupt-Act schon so große Hallen wie das Rialto in Tucson zum Bersten bringt. Sergio Mendoza Y La Orkestra wurden jüngst bei den lokalen Tammy-Awards mit dem Hauptpreis als bester Act der Stadt ausgezeichnet. Und das alles noch vor ihrem mit Spannung erwarteten Album-Debüt. Anfang 2012 ist es endlich soweit. Den „Mambo Mexicano“ hat uns Mendoza exklusiv vorab überlassen.
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Otherly Love

Bei der Vorort-Recherche zu den Tucson Songs haben wir diese Band entdeckt. Im Red Room At The Grill natürlich. Dort spielten Otherly Love mit drei Drummern, die auf dem Boden Platz nehmen mussten, eine hochenergetische Show. Unser Stück „Crossed The Line“ stammt von ihrem 2011 erschienen Debüt-Album „Spit That Plan“. Was für sie gilt, ist geradezu typisch für die meisten Acts aus Tucson: Aktuelle Trends werden ganz entspannt am Rande wahrgenommen – das Album hätte auch Mitte der Neunziger entstehen können. Wilder Lofi-Indie à la Guided By Voices oder Thinking Fellers Union Local 282. Großartig!
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Andrew Collberg

Bei einem Talentwettbewerb wurde der damalige Teenager Andrew Collberg von seinem späteren Manager entdeckt. Schon als 16-jähriger schrieb er Songs, die als Klassiker von Bob Dylan oder John Lennon durchgehen könnten. „Plastic Bows“ stammt von seinem zweiten Album „On The Wreath“, das er 2009 mit gerade mal Zweiundzwanzig aufnahm. Collberg ist halb Schwede, halb Amerikaner. Kein Wunder also, dass „On The Wreath“ mit einer Menge skandinavischem Pop-Appeal aufwartet. Mit ihren zeitlosen Melodien und dem unangestrengt-natürlichen Gesangsstil haben Collbergs Songs allemal das Zeug zu Klassikern.
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Courtney Marie Andrews

Noch ein so junges Talent: Die 21-jährige Courtney Marie Andrews ist auf dieser Compilation quasi als Gast dabei, wohnt sie doch im 2 Stunden Autofahrt entfernten Phoenix. Als Freundin von Marianne Dissard ist sie jedoch schon mehr als ein assoziertes Mitglied der großen Tucson-Musik-Familie. Courtney ist nicht nur eine mit tonnenweise Talent gesegnete Songwriterin, sondern auch eine technisch versierte Sängerin. Dies fiel übrigens auch der Emocore-Band Jimmy Eat World auf, mit denen sie in diesem Sommer auf den ganz großen Festival-Bühnen stand. Eine tolle Entdeckung!
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J. Daniel Twelker

Ohne Dan Twelker wäre diese Compilation kaum zustande gekommen. Der Songwriter, der hauptberuflich als Augenarzt arbeitet, moderiert die wöchentliche „Locals Only“ Show des örtlichen Radio-Senders KXCI und gab uns viele nützliche Insider-Tipps zur Tucson-Szene. „Come ride with me“ ist das Eröffnungsstück seines Albums „Recycled Love“, mit dem er auf raffinierte Art den Blues durch die Sonora-Wüste ziehen lässt. Wer in Sachen Tucson auf dem neuesten Stand bleiben möchte wird hier fündig: http://kxci.org/localsonly
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Gabriel Sullivan

Noch bevor wir sein neues Projekt Taraf de Tucson (siehe Stück 1) kannten, hatten wir uns unsterblich in den Song „Me And The Dog“ von Sullivans Solo-Album „By The Dirt“ verliebt. Um es mit einer beliebten Journalisten-Formel zu sagen: es ist der beste Song, den Tom Waits nie geschrieben hat. Die stimmliche Nähe ist natürlich frappierend und mit ein Grund dafür, dass Sullivan einen stilistischen Wechsel, weg vom Waits’schen Kosmos, eingeleitet hat. Sein Debüt-Album bleibt jedoch nachhaltig beeindruckend, und wir empfehlen es an dieser Stelle ausdrücklich.
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Boffomet

Boffomet ist Strassenmusiker. Wer ihn live erleben möchte: Er spielt täglich an der Ecke 4th Avenue/University Boulevard. Seine Freunde nennen ihn Boffo, er lebt außerhalb Tucsons in der Wüste und praktiziert – wie er es nennt – Chaos-Magie. „Circus Of Love“ ist dementsprechend ein bizarres Lofi-Kleinod, das die niedrigsten jemals gemessenen Klickraten auf myspace aufweist (noch!). Womit wir hier ein äußerst exklusives Hörerlebnis aufgetrieben hätten. Aber auf statistische Internetwerte legen wir sowieso keinen Wert.
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Golden Boots

Die Golden Boots sind eine allgemein wertgeschätzte Institution in Tucson, die als einzige Band auf diesem Planeten das selbst erschaffene Genre alt-alt-countrypsychicana besetzen. Der Tipp, der uns zu „ Days Are Night“ führte, kam übrigens von Giant-Sand-Bassist – Thøger Lund. Doch ganz egal mit wem man in Tucson spricht, jeder in der Szene hat einen persönlichen Lieblings-Song dieser Band. Mit der französischen Band French Cowboy (die wiederum ihre Platten in Tucson aufnehmen) touren die Golden Boots abwechselnd in den USA und Frankreich.
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Naim Amor

Der gebürtige Franzose wurde von der Website tucsonunderground.com mittlerweile – neben Al Perry, Howe Gelb und Calexico – offiziell in den Rang einer Legende erhoben. Der Ausnahme-Gitarrist (und studierter Geiger) bildete einst mit Thomas Belhom das Amor-Belhom-Duo, bevor er mit dem wunderbaren Chanson-Album „Sanguine“ eine Solo-Karriere startete. Nebenbei schreibt Amor an imaginären Soundtracks. Das atmosphärisch-perlende „Creole“ klingt ein wenig danach, stammt jedoch von dem „Sanguine“-Nachfolger „Dansons“, das im November 2011 bei Vacillando 68 erscheint.
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Silver Thread Trio

DJ Laurie Starr vom Lokalradio KXCI hat diese drei Damen wie folgt beschrieben: „Das Silver Thread Trio zu hören ist wie in der Kirche verführt zu werden.“ Ein schönes Bild, das wir hier gerne wiedergeben. Auf ihrem ersten Album glänzt das Trio mit Interpretationen von Traditionals wie das von uns ausgewählte „Who Killed Cock Robin?“ – elegant arrangiert mit dreistimmigen Gesang, Waschbrett, Banjo und E-Gitarre. Dem großartigen Debüt soll schon bald ein zweites Werk folgen. Dem Vernehmen nach arbeiten sie dieses Mal vermehrt an Eigenkompositionen. Wir sind gespannt und freuen uns darauf.
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Marianne Dissard

Der Platz in diesem Booklet ist nicht ausreichend, um auch nur annährend zu würdigen, wie viel Marianne Dissard für die junge Tucson-Szene getan hat. Mit Brian Lopez, Sergio Mendoza, Gabriel Sullivan, Andrew Collberg und Clay Koweek (Otherly Love) brachte sie bereits fünf Musiker dieser Compilation mit nach Europa auf Tour. In ihrer Heimatstadt hat sie mit der Crème de la Crème – von Calexico bis Howe Gelb –gearbeitet. Das Duett mit Brian Lopez stammt von Dissards grandiosen zweiten Album „L’Abandon“, auf dem noch viel stärker Americana und mexikanische Einflüsse zur Geltung kommen, als noch auf ihrem von Joey Burns produzierten Debüt „L’Entredeux“.
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Amy Rude

Amy Rudes Begleitband Heartbeast ist so etwas wie ein Tucson-Allstar-Lineup: Naïm Amor an der Gitarre, Thøger Lund (Giant Sand) am Bass, Vicky Brown (fast auf jeder Tucson-Platte wo eine Geige auftaucht, wird sie von ihr gespielt), Arthur Vint am Schlagzeug (wie auch bei Dissard, Amor, Collberg, Sullivan). Amy ist die Seele des alternativen Country in Tucson. Ihr Songwriting ist stilistisch einzigartig und dank ihrer Stimme leuchten die Sterne in Arizona heller als anderswo. „The stump of love“ stammt von Any Rudes soeben in den USA erschienen Album „Can you hear me crying through the walls?“, das sie live schon im Vorprogramm von Country-Legende Emmylou Harris vorgestellt hat.
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Bread And Circus

Dieses Quartett ist ebenso typisch wie selten: Typisch für die Arizona-Szene, weil sich hier gerne Alternative und Country treffen. Selten deshalb, weil Bread And Circus das auf eine Weise tun, wie es vorher eigentlich nur Green On Red konnten. Cool, roh und energetisch. Für alle, die mit dem Vergleich heute nicht mehr so viel anfangen können. Neben R.E.M., Camper Van Beethoven und The Feelies gehörten Green On Red in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern zu den Aushängeschildern des US-College-Rock. Schön, dass diese Tradition hier so gekonnt fortgesetzt wird.
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Al Perry

Diese Version von „Dreaming“ entstand in Zusammenarbeit mit Joey Burns und John Convertino von Calexico. Hier verschmelzen Country & Western mit Mariachi-Klängen. Wenn es ein Stück gibt, das geradezu stellvertretend für den Sound von Tucson steht, dann ist es wohl „Dreaming“ – denn hier kommen viele der in der Stadt virulenten Musikstile zusammen. Al Perry selbst ist nicht nur in Tucson ein Held. Mit seiner ehemaligen Band The Cattle schrieb er Country-Punk-Geschichte. Seine weiche Stimme, die leise Melancholie und eine feine Ironie machen ihn zu einem großen Stilisten. Komm mal wieder nach Europa, Al!
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Giant Sand

Howe Gelbs legendäre Band muss man nicht mehr groß vorstellen. Daher ein paar Bemerkungen zu dem traurigen Anlass, aus dem unser Abschluss-Track entstand: im Januar 2011 kamen bei einem Attentat auf die Politikerin Gabrielle Giffords vor einem Supermarkt in Tucson sechs Menschen ums Leben – die Welt war geschockt. Für die Angehörigen der Toten, die Verletzten und für die ganze Stadt Tucson ein traumatisches Ereignis. „Recovery Mission“ ist so etwas wie der erste Schritt Richtung Normalität, ein musikalischer Neubeginn und Trost für die Opfer zugleich. Das Stück erscheint zeitgleich auch auf der CD „Luiz de vida“ (http://musicagainstviolence.org/), mit deren Kauf man die Opfer des Atttentats finanziell unterstützen kann.
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